Messtechnik & Tablettierwerkzeug weitergedacht
Forschung für reibungslose Herstellungsprozesse fester Darreichungsformen
Unser Ziel ist es, Zusammenhänge zwischen Pharma und Technologie umfassender zu verstehen und zu erforschen. Dazu kooperieren wir mit Universitäten, betreiben eigene Forschung, übernehmen Auftragsforschung und betreuen Bachelor- und Masterarbeiten sowie Promotionen. Das Ziel ist dabei vor allem, insbesondere im Bereich der Messtechnik und Instrumentierung (wie z. B. durch entsprechende Instrumentierungen an Tablettierwerkzeugen), den Fortschritt immer weiter voranzutreiben.
Mehr Produktqualität durch verbesserte Technik & Tablettierwerkzeuge
Mithilfe von Instrumentier- und Messtechnik durchleuchten wir je nach Fragestellung einzelne Aspekte des Herstellungsprozesses fester Darreichungsformen. Dabei kann der Fokus auf Granulationsmethoden, der Tablettierung oder auch auf den Tablettierwerkzeugen liegen. Die erlangten Erkenntnisse eröffnen in der Regel die Möglichkeit, die Steuerung und Überwachung des Prozesses zu verbessern, was letztendlich zu einer Steigerung der Produktqualität bei Tabletten führt. Dazu arbeiten wir eng mit den Pharma-Maschinenbauern zusammen. Im Fokus stehen dabei u. a. die Optimierung einzelner Maschinen, Konti-Anlagen oder auch die Erforschung neuer Messmethoden.
Messdaten als Basis für eine effiziente Nutzung von Maschinen und Tablettierwerkzeug
Abhängig von der Fragestellung werden Arbeitsmaschinen beispielweise mit zusätzlichen Kraftaufnehmern oder Wegmesssystemen instrumentiert. Auch die Erfassung und Auswertung der Messdaten sowie deren Implementierung in die Maschinensteuerung können dabei eine wesentliche Rolle spielen. Zusätzlich verfügen wir über eine maschinentyp-unabhängige, externe Datenerfassungssoftware für Tablettenpressen, mit der wir Messverfahren und Messwerte der internen Maschinensoftware überprüfen und Verbesserungen in der Tablettierung ausarbeiten können. Dadurch erreichen wir das Höchstmaß an Messgenauigkeit und schließlich exakte Ergebnisse.
Viele Kooperationen unterliegen aufgrund des Innovationscharakters der Geheimhaltung. Dies nehmen wir auch sehr ernst und berichten nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Kunden von unserer erfolgreichen Zusammenarbeit. Regelmäßige Neuigkeiten und aktuelle Informationen finden Sie in unserem Blog.
Haben Sie auch eine Idee und benötigen Unterstützung bei der Umsetzung, dem Nachweis der pharmazeutisch-technologischen Relevanz oder einfach nur einen Partner, um das Projekt zu diskutieren und das richtige Tablettierwerkzeug zu finden? Sprechen Sie uns an.
Projektbeispiel KIM – Tablettierrelevante Parameter per Ultraschall messbar machen
Im Auftrag von Romaco Kilian haben wir eine Messmethode entwickelt, um Pulver während ihrer Verpressung zur Tablette mit Ultraschall zu untersuchen und dadurch tablettierrelevante Parameter messbar zu machen. Die Methode heißt Kilian Inline Messsystem. Nachdem Romaco Kilian das Patent für diese Ultraschallmessungen lizensiert hatte, wurden in einer gemeinsamen Kooperation die Details für die Verwendung an Pressen ausgearbeitet.
- Zunächst wurde eine Styl‘One Evo instrumentiert, wobei einige messtechnische Hürden überwunden wurden.
- Der Ultraschallsensor ist direkt im Tablettierwerkzeug eingebaut.
- Gemessen wird die Ultraschallgeschwindigkeit von longitudinalen und transversalen Wellen im Pulverbett während der Verdichtung.
- Zusammen mit der exakten Pulverbetthöhe lassen sich daraus das Elastizitätsmodul und die Poisson-Zahl berechnen.
Umfangreiche Tests und Auswertungen haben gezeigt, dass sich einige pharmazeutisch relevante Kenngrößen, wie z. B. Pulverkompatibilitäten, daraus für die Tablettierung ableiten lassen. Mehr Details finden Sie im Blog oder sprechen Sie uns an. Der Messaufbau ist bei uns im Technikum verfügbar und wir führen gerne Erstversuche oder eine Demo für Sie durch.
Projektbeispiel RollerPat (ZIM Förderung) – Entwicklung eigener Messmethoden
Gemeinsam mit der Uni Bonn und ColVisTec entwickeln wir einen In-Line Messmethode zur Dichtebestimmung von Schülpen am Walzenkompaktor. Mithilfe von Glasfasern von ColVisTec sollen Schülpen abgetastet und durch das abgebildete Farbspektrum die Dichte abgeleitet werden.
Die ersten Versuche zur Prüfung der Messmethode wurden offline an Tabletten und Schülpen durchgeführt. Da die Ergebnisse vielversprechend waren, wird aktuell eine Halterung für Montage der Messvorrichtung am Walzenkompaktor konstruiert. Anschließend ist ein umfangreiches Versuchsprogramm geplant. Das Projekt wird im Rahmen von ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) gefördert. Weitere Infos finden Sie in unserem Blog.